Die 5 häufigsten Fragen beim Klavierkauf

Die meistgestellten Fragen beim Klavierkauf

Wir wissen, dass es keine leichte Entscheidung ist, ein passendes Instrument auszusuchen und hoffen, Ihnen mit dieser Antwortensammlung eine Entscheidungshilfe bieten zu können.

Grundsätzlich empfehlen wir den Kauf eines “echten” Instrumentes, wenn Ihr Kind Klavier spielen lernen möchte. Ein Keyboard hat in der Regel weniger und anders gewichtete Tasten als ein “echtes” Klavier und eignet sich daher nur bedingt zum Erlernen der klaviertypischen Anschlagstechnik. Sie haben bei uns alternativ auch die Möglichkeit, ein Klavier im Abo zu bekommen. Dabei sind Sie nur 6 Monate vertragsgebunden und können dazu das gewünschte Service wählen. Zudem gibt es tatsächlich eine Reihe von sehr modernen und fortschrittlichen, elektronischen Instrumenten wie z.B. die Yamaha Clavinova-Serie, welche dem Klang und Anschlag eines Naturinstrumentes beachtlich nahe kommen.

Wenn Ihr Kind bereits einen Klavierlehrer hat, empfehlen wir unbedingt, mit diesem Rücksprache zu halten. Lassen Sie sich von niemandem einreden, dass auch ein sehr günstiges, elektrisches Instrument einwandfrei dazu geeignet ist, Klavier zu lernen.

Diese Frage beantworten wir zu Beginn gerne mit einem plakativen Beispiel: Was ist der Unterschied zwischen einem BMW und einem Mercedes? Jede Marke vertritt sohin auch bei Musikinstrumenten eigene Ideale hinsichtlich der Produktion und Verarbeitung, was sich in unterschiedlicher optischer Ausführung niederschlägt und vor allem in der Klang- und Anschlagsindividualität. So finden Sie in unseren Schauräumen zum Einen Instrumente, die besonders durch ihre Klarheit und Brillianz hervorstechen, zum Anderen Instrumente, die besonders durch ihren sanften Klang berühren.

Ebenso finden sich beträchtliche Unterschiede in der Tastaturausführung (schärfere oder weichere Kanten, Oberflächenbeschichtung in Elfenbeinlook, matt, glänzend) und der Gewichtung der Tastatur (schwereres oder leichteres Anschlagsgefühl). Sämtliche Markenanbieter bieten Instrumente unterschiedlicher Qualitätsstufen an: Einerseits gibt es Instrumente in unterschiedlicher Farb- und Höhenausführung (meistens gilt: je höher, desto variantenreicher die Klangfarben).

Andererseits bieten die meisten Hersteller Einsteiger-, Mittelklasse- und Profi-Instrumente an, die sich in der Detail-Verarbeitung und somit in Klang und Anschlag deutlich voneinander unterscheiden können. Wir raten Ihnen, sich Zeit zu nehmen, um einen Eindruck von jeder Marke zu bekommen. Gerne spielen wir Ihnen unterschiedliche Modelle und Instrumente an, wenn Sie nicht selbst Klavier spielen können oder möchten. Sie werden staunen, wie viele Unterschiede hör- und spürbar sind, wenn man unterschiedliche Instrumente miteinander vergleicht.

Grundsätzlich nicht, wobei folgendes zu überprüfen ist: Handelt es sich bei der Produktionsstätte um eine Markenniederlassung (wie z.B. bei Yamaha)? Dadurch bleibt nämlich ein strenger Qualitätsstandard gewahrt. Sehr günstige Instrumente von Nichtmarkenherstellern greifen häufig auf günstig produzierende Fremdfirmen zurück (No Name Produkte).

Wie schon zuvor erwähnt, gibt es zahlreiche Nichtmarkenhersteller von Instrumenten. Diese tragen sehr wohl Fantasienamen, die irrtümlicherweise Rückschluss auf eine (heimische) Markenqualität zulassen. Häufig sind es klingende Namen mit Rückschluss auf die eigene Landessprache oder Namen, die etablierten Markennamen sehr ähnlich sind.

No-Name-Klaviere werden mit großer Wahrscheinlichkeit unter ethisch fragwürdigen Produktions- und Arbeitsbedingungen gefertigt. Attraktiv ist an No-Name-Klavieren neben dem Preis – tatsächlich gab es auch schon Klaviere im Supermarkt – kaum etwas: Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die Qualität der Mechanik sowie die Klangqualität des Instrumentes nach wenigen Monaten oder Jahren beträchtlich nachlassen. Des Weiteren ist bei Markenherstellern gewiss, dass auch nach vielen Jahren noch Austauschteile verfügbar sind.

5) Gebrauchte Klaviere sind doch viel günstiger. Wirklich?

Manchmal ja, manchmal nein. Immer wieder stößt man am Gebrauchtmarkt auf Schnäppchen. Wir raten vor einem Kauf eines gebrauchten Klaviers allerdings dringend dazu, dieses vorab mit einem unabhängigen Klavierbauer Ihres Vertrauens zu besichtigen. Vorsicht geboten ist beispielsweise auch bei Modellen von Yamaha oder Kawai, die ähnlich klingende Modellnamen haben, sich allerdings in der Qualität und insbesondere im Alter unterscheiden.

Die Opusnummer (= Seriennummer) gibt Rückschlüsse auf das Baujahr des Instruments, das man vor dem Kauf eines gebrauchten Klaviers auf jeden Fall erfragen sollte, wenn es nicht ohnehin transparent dargestellt wird. 

Übrigens: Auch wenn es ein ähnlicher Modellname ist, kann ein einziger Buchstabe einen erheblichen Unterschied ausmachen!

Hier ein beliebtes Beispiel: 
- Aktuelles Modell: Yamaha U1Q
- Älteres Modell: Yamaha U1A (andere Konstruktion; gebaut zwischen 1987 bis 1991; Seriennummern: 4426128 - 5062088)

Ein Yamaha U2 wurde z.B. nie für Europa produziert. Viele dieser Klaviere sind lange Zeit in asiatischen Musikschulen benutzt worden und gelangen als Gebrauchtimport nach Europa. Uns werden regelmäßig derartige Klaviere zum Kauf angeboten und wir kennen die Preise und Kalkulation dieser importierten Klaviere. Aus moralischen Gründen kommt es für uns nicht in Frage, derartige Klaviere zum Kauf anzubieten, auch wenn es wirtschaftlich gesehen sehr verlockend wäre. 

Yamaha trocknet das Holz für den Resonanzboden schon bei der Produktion je nach Kontinent und passt die Luftfeuchtigkeit und das Klima auf die jeweilige Destination an, wohin das Klavier gelangen soll. "Erwischt" man ein Klavier, das eigentlich nicht für das heimische Klima produziert worden ist, berichten unsere Techniker:innen aus Erfahrung, dass der Resonanzboden irgendwann reißt oder sich der Hammerkopffilz löst. Weiters können sich durch das Arbeiten des Holzes (in dem Fall beim Schwinden) die Verschraubungen sowie die Mechanikeinstellungen lösen.

Zudem gibt es objektive Bewertungstabellen von Sachverständigen, beispielsweise vom Bund der deutschen Klavierbauer, die darauf Rückschluss geben, ob ein Preis für ein gebrauchtes Klavier angemessen ist oder nicht:

Auch wir haben aber gebrauchte Klaviere, denn wir bekommen ab und an unsere vermieteten Klaviere zurück, die wir dann im nahezu neuwertigen Zustand zu einem deutlich besseren Preis wieder verkaufen können. In diesen Fällen wissen wir aber ganz genau wo das Klavier wie gestanden ist und verwendet wurde, wie es serviciert und wann es angekauft wurde. Das ist das ein sogenannter Glücksgriff für den Kunden! Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie gezielt auf der Suche nach einem gebrauchten Klavier sind.

Haben Sie noch weitere Fragen? Dann kommen Sie einfach ins Klavierhaus Förstl, wo all unsere Markeninstrumente für Sie vorführbereit sind und Ihnen unsere Mitarbeiter:innen, die allesamt auch Klavierpädagogen sind, gerne alle Unterschiede erklären und hörbar machen können.